50 Jahre Mondlandung: Hasen, Hunde und der sternenlose Himmel: 12 Fakten zum Mond

2022-01-25 10:38:57 By : Ms. Lena Liu

Der Mond: Bis heute ein Rätsel. Oder? Diese zwölf Fakten beantworten wichtige, interessante und lustige Fragen rund um den Mond. Zum Beispiel ob es Tiere auf dem Mond gab – und wo eigentlich die Sterne hin verschwunden sind.

Tiere, Müll und Training. Diese 12 Fakten geben Einblicke in das Mysterium Mond.

Der Mond ist wohl das Ergebnis eines gigantischen Crashs. Vor etwa 4,5 Milliarden Jahren krachte ein Himmelskörper namens Theia auf die damals noch glühend heiße Erde. Theia, so die Theorie, wird dabei zerstört. Doch die Bruchteile des Einschlags bilden einen Ring um die Erde. Sie formen immer größere Klumpen und werden schließlich zu unserem Mond. Allerdings klärt diese Theorie nicht alle Fragen. Neuere ziehen daher auch mehrere Einschläge in Betracht.

Die kleine Stadt Nördlingen in Nordschwaben hat eine besondere Beziehung zur Mondlandung: Denn ein Jahr danach absolvierten vier Nasa-Astronauten zur Vorbereitung weiterer Mondmissionen ein geologisches Feldtraining im Nördlinger Rieskrater. Dieser war vor rund 15 Millionen Jahren durch den Einschlag eines einen Kilometer großen Asteroiden entstanden. Unter den Astronauten, die im August 1970 nach Bayern kamen, war Alan Shepard, der Kommandant des Raumschiffes „Apollo 14“. Er war 1961 der erste Amerikaner im All.

Chinas Mondfahrzeug heißt nicht umsonst „Jadehase“. Denn in Ostasien sieht man nicht den „Mann im Mond“, sondern einen Hasen. Dieser Mondhase (japanisch Tsuki no Usagi) ist auch ein fiktives Wesen in der chinesischen und japanischen Mythologie. Aber auch hierzulande lässt sich der Mondhase sehen: Stellen Sie sich mit dem Rücken zum Mond und schauen Sie durch Ihre Beine wieder zu ihm hinauf.

Ob Haare schneiden, Blumen düngen, Sellerie essen oder entrümpeln: Typische Mondkalender geben Empfehlungen für alle, die nach dem Rhythmus des Mondes leben wollen. Die Idee dahinter: Der Zyklus des zu- und abnehmenden Mondes beeinflusst den Erfolg oder Misserfolg menschlichen Handelns. Millionen schwören auf die vermeintliche Wirkung des Nachtgestirns. Wissenschaftlich betrachtet gibt es dafür aber keinerlei Belege. Demnach kann der Mond zwar mit der Sonne Ozeane bewegen, hat aber sonst keinen Einfluss.

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Die Bahn des Mondes um die Erde ist elliptisch, deshalb schwankt sein Abstand. Der mittlere Abstand zur Erde beträgt 384.400 Kilometer – damit ist er ihr relativ nah. Supermond ist, wenn der Neumond höchstens 360.000 Kilometer vom Erdmittelpunkt entfernt ist. Allerdings entfernt sich der Erdtrabant jährlich um 3,8 Zentimeter. Die Reibung, die bei den Gezeiten entsteht, entzieht dem System Erde-Mond Energie. Als Folge driftet der Mond immerzu weg.

Werkzeuge und Kameras, Seife und Nagelscheren – aber auch Urinbehälter und Beutel mit Erbrochenem liegen auf dem Mond. Rund tausend Dinge haben die Apollo-Besatzungen zurückgelassen. Die der legendären „Apollo 11“-Mission brachte eine Diskette voller „Goodwill“-Botschaften mit. Alan Shepard schlug 1971 einige Golfbälle. Eine Bibel, eine Falkenfeder sowie 100 Banknoten ließ James Irwin von der „Apollo 15“ oben. Charles Duke ließ ein Familienfoto zurück. Noch mehr Müll verursachten die Sonden, die gewollt oder ungeplant einschlugen.

Das Apollo-Programm kostete etwa 25 Milliarden Dollar. Hinzu kommen die Kosten für die Vorbereitungsprogramme Mercury und Gemini. Umgerechnet auf die heutige Kaufkraft dürfte das gesamte Projekt Mondlandung ungefähr 150 Milliarden Dollar gekostet haben. Wernher von Braun, der „Vater“ des Apollo-Programms, pflegte Kritikern zu sagen, jeder Dollar sei auf der Erde ausgegeben worden. Für das Programm arbeiteten zeitweilig 400.000 Menschen.

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Die Apollo-Astronauten brachten 2415 Proben Mondgestein auf die Erde – 382 Kilogramm. Hauptaufbewahrungsort ist das Lyndon B. Johnson Space Center in Houston, Texas. Zuletzt wurden kleine Mondgesteinproben in Acrylglas eingegossen und als „Goodwill Moon Rocks“ an 135 Nationen verschenkt. In Deutschland ist Mondgestein unter anderem im Deutschen Technik-Museum in Berlin, im Haus der Geschichte in Bonn, im Rieskrater-Museum in Nördlingen und im Deutschen Museum in München ausgestellt

Die Astronauten hatten ausgezeichnete Kameras der Firma Hasselblad. Doch auch diese Kameras hatten ein Problem: Sie konnten nicht gleichzeitig die hell erleuchtete Mondoberfläche und die nur sehr schwachen Sterne korrekt belichten. Die Astronauten entschieden sich für kurze Belichtungszeiten, also für gute Mondbilder. Sie berichteten aber, dass sie auch mit bloßem Auge praktisch keine Sterne sehen konnten.

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Das verrät der Funkverkehr zwischen Houston und der Landefähre Eagle. Demnach sagte Buzz Aldrin „Kontaktlicht“, als die Sensoren an den Füßen der Fähre den Mond berühren. Neil Armstrong antwortet: „Abschalten.“ Aldrin: „Okay, Triebwerk aus.“ Es folgen technische Angaben, dann Armstrong: „Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed.“ Erst sechs Stunden später betritt Armstrong den Mond – und spricht den berühmten Satz: „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.“

Es gibt zwar jede Menge tierische Helden der Raumfahrt, doch auf den Mond hat noch kein Tier seine Pfote gesetzt. Laika, ein russischer Streuner, war das erste Tier, dass im Dienst der Wissenschaft in die Umlaufbahn der Erde geschossen wurde. Im verkabelten Korsett startete Laika am 3. November 1957 vom Weltraumhafen Baikonur. Nach sieben Stunden wurde ihr Tod durch Überhitzung festgestellt. Die Affen Able und Miss Baker überlebten 1959 als erste Tiere einen Raumflug.

Mit etwas Fantasie kann man auf der Oberfläche eines vollen Mondes Gesichter erkennen, erzeugt durch die Krater und die unterschiedlich starke Reflexion des Sonnenlichts. Ob Mann oder Frau, auch das bleibt der eigenen Vorstellungskraft überlassen. In der Kunst gibt es weit mehr Männer im Mond als Frauen, zum Beispiel im Schlaflied „La-Le-Lu (nur der Mann im Mond schaut zu)“. Fritz Lang ist 1929 mit einem Science-Fiction-Stummfilm seiner Zeit weit voraus. Einer der Astronauten ist eine Frau. Um dies hervorzuheben, nennt er den Film „Frau im Mond“.

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