Giftpflanze Schierling: Tödliche Verwechslungsgefahr beim Kräuter-Sammeln | Welt

2022-01-25 10:28:29 By : Ms. winnie yu

Extreme Ähnlichkeit mit Kerbelkraut, Petersilie und Co.

Der Gefleckte Schierling ist eine absolut tödliche Giftpflanze und kann von Sammlern leicht mit anderen Kräutern verwechselt werden.

Das Sammeln von Gewürzpflanzen liegt deutschlandweit im Trend. Und viele Menschen holen sich „ihre Kräuter“ direkt aus der Natur. Doch Laien droht dabei eine tödliche Gefahr. Denn wer unbedarft nach Kerbelkraut, Petersilie oder den Samen von Kümmel und Anis sucht, kann in eine heimtückisch-tödliche Falle tappen. Indem er sich eine der giftigsten Pflanzen Deutschlands in den Haushalt holt. Eine, mit der schon in der Antike zahlreiche Morde und Hinrichtungen verübt wurden...

Der Gefleckte Schierling zählt in Deutschland zu den giftigsten Pflanzen überhaupt. Das bis zu zwei Meter groß werdende Doldengewächs bevorzugt Brachland, Wegesränder, Äcker und auch in Gärten. Voraussetzung: feuchter und stickstoffhaltiger Lehmboden als Untergrund. Namentlich bekannt ist er vornehmlich aus dem Geschichtsunterricht - und hat dadurch dem eigentlichen Gift-Europameister den Rang abgelaufen. Dank Sokrates, der 399 v. Chr. durch den aus unreifen Früchten gewonnenen Schierlingssaft hingerichtet wurde. Durch Schlücke aus dem Schierlingsbecher.

Der auch in heimischen Gärten wachsende Gefleckte Schierling zählt wie das gefährliche Schwarze Bilsenkraut zu den Giftpflanzen, die früher finsteren Mächten zugesprochen wurden. botanikus.de schreibt: „Er war Bestandteil der Hexensalben, die auf die Haut aufgetragen, das real erlebte Gefühl erzeugten, durch die Luft zu fliegen.“ Wegen seines Giftstoffs Coniin, das im gesamten Schierling - aber vor allem in den unreifen Früchten enthalten ist. Selbst Shakespeare huldigte der Giftpflanze in „Macbeth“. Indem er eine der drei Hexen sagen lässt: „...Wurz vom Schierling, nachts gepflückt.“

Der Gefleckte Schierling war Bestandteil der Hexensalben, die auf die Haut aufgetragen, das real erlebte Gefühl erzeugten, durch die Luft zu fliegen.

Doch es ist nicht nur die Verwechslungsgefahr mit Wildkräutern, die den hochgiftigen Gefleckten Schierling (conium maculatum) für Menschen so gefährlich macht. Da sein Stengel hohl ist, verwenden ihn Kinder gerne als Blasrohr - mit oftmals fatalen Folgen für ihr noch junges Leben. Denn allein schon die Berührung der Giftpflanze reicht aus, um schwerwiegende ätzende Hautverletzungen davonzutragen - durch eine phototoxische Reaktion, die auch bei diesem pflanzlichen Neubürger eintritt.

Nicht auszudenken, was erst bei einem Verzehr von Teilen des Gefleckten Schierlings eintritt. DENN: ein halbes bis ein Gramm seines Gifts Coniin reichen aus, um einen erwachsenen Menschen zu töten. Dadurch steht diese Giftpflanze noch eine Stufe über den als Suchtmitteln missbrauchten Psycho-Killern Stechapfel und Engelstrompete. Und die Folgen des Konsums ihrer Pflanzenteile kann kein Horrorfilm schlimmer darstellen. Die ersten Symptome einer Vergiftung sind:

Der nach 30 Minuten einsetzende Tod durch den hochgiftigen Scharfrichter Gefleckter Schierling ist ein extrem qualvoller - und wesentlich schlimmer als der durch das Gift des Schwarzen Nachtschattens herbeigeführte. Weil der letale Atemstillstand eines Menschen unter vollem Bewusstsein stattfindet. Anzeichen einer schweren Vergiftung sind laut gifte.de „Lähmungen, die an den Füßen beginnen und sich über die Beine, den Rumpf auf die Arme fortsetzen“. Und dann gibt es keinen Stopp mehr!

Das Netzwerk Deutscher Apotheker spricht deshalb auch eine hochgradige Warnung von jeglicher medizinischen Anwendung des Gefleckten Schierlings aus: - DENN: „Die Droge ist stark giftig. Von einer inneren Anwendung wird abgeraten. Die Droge befindet sich in manchen homöopathischen Mitteln und äußerlich anzuwendenden Salben.“ Eine andere Giftpflanze wird sogar als „biologische Kriegswaffe“ gelistet.

Unterschied zwischen Geflecktem Schierling und Gewürzpflanzen

Der ein- bis zweijährige Gefleckte Schierling hinterlässt beim Zerreiben einen lang anhaltendem intensiven, scharfen und unangenehmen Geruch, der an Mäuse-Urin erinnert. Zudem ist der grünlich graue Samen zusammengedrückt, drei Millimeter lang und erscheint durch wellig gekerbte Rippen warzig.

Doch nicht nur zahlreiche Pflanzen stellen in Deutschland eine große Gefahr dar, sondern auch so manche Tiere. Die Giftigsten sind diese Kandidaten.

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